Am 22. September 2017 war es mal wieder soweit. Die Altrovergruppe TIR ist zur mittlerweile alljährlichen GeTIRWa aufgebrochen. Seit der ersten GeTIRWa im Jahre 2007 können wir nun schon auf einige schöne Touren in verschiedenen Mittelgebirgen zurückblicken.
In diesem Jahr sollte es in den Schwarzwald gehen. So trafen sich Börkl, Lego, Oger und Weize gegen halb neun am Bahnhof in Hockenheim. Melzer und Nano waren mit dem Auto direkt nach Schenkenzell zum Tourstart gefahren und sollten später zur Gruppe dazustoßen.
Die Umsteigezeit in Karlsruhe wurde - wie schon in den vergangegen Jahren - für die Lösung der Operation Birgit Aufgaben genutzt. In diesem Jahr mit der Besonderheit, dass es für den ersten Abend zwei Koordinaten zu ermitteln galt. Beim "Rateteam" Börkl und Lego begannen die wildesten Spekulationen, was Oger und Weize wohl auf ihrer Vortour neben dem üblichen Partyfässchen versteckt haben könnten. Ihre "Wünsche" wurden nicht erfüllt, aber dazu später mehr.
Trotz der Auswahl von leichteren Aufgaben, konnten die Lösungen bis zur Abfahrt unserer S-Bahn nach Freudenstadt nicht vollständig ermittelt werden. Auch der Einsatz des Threema-Jokers von Lego zur Überprüfung des Geburtsdatums von Melzer zeigte nicht den gewünschten Erfolg. Im Verlauf der Zugfahrt waren die beiden dann aber doch in der Lage alle Koordinaten zu ermitteln. Der ein oder andere gut gemeinte Tipp hat dabei sicherlich auch geholfen.
In der S-Bahn hatten wir einen Platz im hinteren Zugteil gewählt. Kurz vor dem Abfahrt wurde noch ein zweiter Zugteil angehängt. Warum sich in diesem ebenfalls ein Zugführer befand hat sich uns nicht erschlossen. Wir fühlten uns aber ein wenig "überwacht". Es hat uns aber nicht davon abhalten können, unser traditionelles Lyonerfrühstück abzuhalten.
Nach erneutem Wechsel der Bahn in Freudenstadt sind wir um die Mittagszeit in Schenkenzell angekommen, wo uns Melzer und Nano bereits am Bahnhof erwarteten. Nachdem die letzten Vorbereitungen abgeschlossen waren, konnte es bei traditionell schönem Wetter losgehen.
In diesem Jahr folgte die GeTIRWa dem Motto "Der Weg ist das Ziel". Der ortskundige Leser mag sich über die Streckenwahl wundern, aber sie war der Tatsache geschuldet, dass die beiden Hütten nur wenige Kilometer auseinanderlagen und wir samstags nochmal einen Schlenker über das Kinzigtal einlegen mussten, da uns Melzer und Nano leider schon wieder verlassen mussten.
Von Schenkenzell ging es daher erstmal Richtung Alpirsbach. Nach einigen Metern in Schenkenzell sollte uns der Weg weg von der Kinzig Richtung Südosten bis zum Ostweg führen. Über den Ostweg sollte es dann weiter bis nach Alpirsbach gehen. Eine Anwohnerin hatte noch kurz versucht uns davon zu überzeugen den Weg entlang der Kinzig zu wählen, aber der Tourguide hatte "höhere" Ziele.

Kurz bevor uns der Ostweg wieder in den Ort Alpirsbach führte legten wir ein Wiesenvesper ein. Nach der kleinen Stärkung folgte der Abstieg nach Alpirsbach. Von dort wollten wir dem Querweg Gengenbach-Alpirsbach - ein alter Bekannter aus der GeTIRWa 2015 - folgen. Diesen Teil des Weges hatten wir vor zwei Jahren nicht begangen, da wir damals in Vortal Richtung Schenkenzell abgebogen sind.
Der Einstieg in den Weg gestaltete sich etwas schwierig, da der Anfang des Weges im Dickicht am Wegesrand kaum zu erkennen war. Aber das konnte uns natürlich nicht lange aufhalten und so erreichten wir nach einigen Strecken- und Höhenmetern am frühen Abend unser erstes Lager an der Staufenkopfhütte.

Alle waren von der "Komforthütte" mit integrierter Grillstelle und dem schönen Ausblick über das Kinzigtal angetan. Nach einer kurzen Verschnaufpause sollte es dann erstmal darum gehen die beiden "Birgits" zu finden und zu klären, was es mit der zweiten Birgit auf sich hat. Hier machte sich das Fehlen von Michel bei der diesjährigen Tour deutlich bemerkbar. Oger und Weize mussten die Suchenden nahezu zu den Verstecken geleiten, sonst würden wir wahrscheinlich heute noch dort festsitzen. Zurück an der Hütte konnte dann auch das Geheimnis um Birgit 2 gelüftet werden. Es handelte sich dabei um 8 Liter Trinkwasser. Klingt zwar unspektakulär, aber jeder Hüttenwanderer kann sicherlich nachvollziehen wie wertvoll das sein kann.
Nun hieß es noch Brennholz zu sammeln, damit wir die Feuerstelle in der Hütte auch ihrem Verwendungszweck zuführen konnten. Die ersten dicken Äste waren bereits gesammelt, als Lego einen großen Birkenstamm entdeckte. Es kostete etwas Mühe diesen zur Hütte zu tragen, in passende Stücke zu sägen und zu spalten. Aber damit hatten wir auf jeden Fall einen ausreichend großen Vorrat an Feuerholz.
Als das Feuer entzündet war überraschte uns Börkl mit seinen mitgebrachten Nürnberger Würstchen. So konnten wir den Abend mit einem kleinen leckeren Snack abschließen. Das ein oder andere Liedchen durfte natürlich auch nicht fehlen, bevor es sich alle im Schlafsack gemütlich gemacht haben.


Am nächsten Tag wurden wir erneut für den Aufstieg am Vortag belohnt. In den Tälern hatte sich der Nebel gesammelt und wir hatten aus der Höhe einen wunderschönen Ausblick. Ob Lego auch etwas davon mitbekommen hat ist fraglich, aber irgendwann konnten wir dann doch unser Frühstück mit traditionellem Nutella streichzart zu uns nehmen.

Nachdem alle Sachen gepackt waren musste noch das übliche Gruppenfoto erstellt werden. Für den perfekten Winkel wurde die Kamera auf einem höhergelegen Felsen aufgestellt, so dass die Erstellung des Fotos mit einem erhöhten Verletzungsrisiko für den Kameramann verbunden war. Zum Glück hat Weize die mehrfache Auslösung ohne Probleme gemeistert, so dass wir kurze Zeit später unverletzt weiterziehen konnten.
Der Weg führte uns wieder Richtung Schenkenzell. Auf dem Weg dorthin galt es noch eine geeignete Stelle für die Aufnahmen zum Introvideo zu finden. Diese war auch nach kurzer Wegstrecke in Form einer großen Wegkreuzung gefunden. Lego hatte für jeden einen Stativbausatz vorbereitet. Aus drei Stangen und etwas Draht galt es nun ein Dreibein zu bauen, dass dann das Smartphone für die nachfolgende Aufnahme in Position halten sollte. Die Aufgabe gestaltete sich nicht ganz einfach, aber nach einigen Diskussionen war die Szene im Kasten und wir konnten weiterziehen.
Von Schenkenzell führte uns der Weg weiter nach Schiltach. Dort nutzten wir die Gelegenheit zu einer Einkehr.

Nach dem Essen hieß es dann sich von Melzer und Nano zu verabschieden, die leider früher die Rückreise antreten mussten.
Der Rest der Gruppe hatte noch ein kurzes Stück des Weges im Kinzigtal zurückzulegen, bevor der Anstieg zum Elmlisberg in Angriff genommen wurde. Nach den ersten Steigungen gab es ein wenig Verwirrung. Lego war wie vom Erdboden verschwunden und tauchte erst nach einigen Minuten wieder auf. Er wollte uns aber nicht verraten, was er in der Zeit getrieben hat. Wir sind mal auf das Video gespannt, in dem das Geheimnis gelüftet werden soll.
Nach dem anstrengenden Aufstieg zum Elmlisberg konnten wir uns auf den nächsten Kilometern ein wenig "erholen" bevor wir dann mit dem Heubachtal dann noch ein kleines V in unser Höhenprofil einarbeiten sollten. Der Aufstieg zum Teisenkopf am späten Nachmittag war anstrengend aber auch mit vielen schönen Aussichten auf an diesem Tag bereits besuchte Orte verbunden.
Trotz der fortgeschrittenen Stunde bei der Ankunft am Teisenkopf waren noch erstaunlich viele Wanderer unterwegs. Das sollte uns aber nicht davon abhalten die Suche nach Birgit und dem Wasser zu starten. Beides war auch kurze Zeit später gefunden und wir konnten den gemütlichen Teil des Abends zu starten.

Die vorhandene Feuerstelle haben wir nicht genutzt und es uns lieber bei Kerzenlicht an dem großen Tisch im Teisenkopfturm gemütlich gemacht. Nachdem das Fässchen geleert war zog es alle dann auch recht bald in die Schlafsäcke, die wir in den oberen Etagen des Turms ausgebreitet hatten.


Oger hatte in der Nacht nicht gut geschlafen und ist mehr oder weniger mitten in der Nacht aufgestanden, um den Sternenhimmel zu genießen. Kurze Zeit später ist im Weize gefolgt und es wurden einige Kamera-Experimente gestartet, bei denen zahlreiche faszinierende Nachtaufnahmen des Sternenhimmels entstanden sind.

Nach Kaffee und Frühstück konnten wir an diesem Tag dann relativ frühzeitig aufbrechen. Wir wissen nicht genau, ob Weize noch andere Planungen für den Tag hatte. Das hohe Wandertempo, dass er auf den ersten Kilometern angeschlagen hatte ließ das zumindest vermuten.
Der weitere Weg führte uns mit geringem Höhenprofil über St. Roman weiter zurück in Richtung Kinzigtal. Am Ende stand uns dann noch der ABstieg über den Eselsweg bevor. Dort galt es innerhalb von wenigen Kilometern ca. 400 Höhenmeter abzubauen. Alle - und vor allem unsere Knie - waren froh, als der Abstieg hinter uns lag. Zum Abschluss der Tour sind wir in Halbmeil eingekehrt. Das gute Essen wurde von einem Zibärtle abgerundet bevor es dann hieß Abschied vom Schwarzwald zu nehmen.

Über Hausach ging es mit Zug und Schienenersatzverkehr (wegen Sperrung der Rheintalstrecke zwischen Rastatt und Baden-Baden) weiter nach Karlsruhe, wo das traditionelle Finisher-Eis nicht fehlen durfte. Kurze Zeit später waren wir dann müde und glücklich zurück in der Heimat.