Nun bereits zum siebten Mal machte sich die Altrovergruppe TIR am 23. September auf den Weg zur GeTIRWa. Wie in den letzten beiden Jahren lag das Ziel im Schwarzwald. Für die Anreise nutzten wir die Bahn und so trafen sich Börkl, Kaschde, Lego, Weize und Oger halb zehn am Bahnhof in Hockenheim. Melzer, der nach dreijähriger Pause wieder dabei sein konnte, sollte dann noch am Bahnhof in Karlsruhe zu uns stoßen.

Der Aufenthalt in Karlsruhe vor der Weiterfahrt nach Weisenbach im Murgtal, dem Ausgangspunkt der Wanderung, wurde von Weize und Oger genutzt, um die anderen die Aufgaben zum Auffinden von Birgit 1 und Birgit 2 lösen zu lassen. Wie schon im letzten Jahr hatten Weize und Oger eine "Operation Birgit" im Vorfeld durchgeführt und an beiden Hütten für etwas flüssigen Proviant vorgesorgt.
Nach den Erfahrungen aus dem letzten Jahr, waren die Aufgaben etwas schwieriger und die Lösungen wurden erst kurz vor dem Eintreffen unseres Anschlusszuges ermittelt.

In Weisenbach angekommen musste vor dem Loslaufen noch eine behelfsmäßige Reparatur am Rucksack von Kaschde durchgeführt werden. Die Naht eines Kompressionsriemens hatte sich gelöst. Weize war natürlich nicht weit mit seinen gut gemeinten Einkaufstipps (er versucht uns schon seit Jahren zu neuem Material zu überreden). Leider nicht der einzige Schaden an den Rucksäcken in diesem Jahr. Aber dazu später mehr.

Kurze Zeit später konnte es dann losgehen. Bei schönstem Wetter machten wir uns auf den Weg. Da unser Startpunkt bei ca. 200 m üNN und unser Ziel bei ca. 750 m üNN lag mussten erstmal ein paar Höhenmeter überwunden werden. Bei der ersten Trinkpause dann der nächste Defekt. Der Henkel von Melzers Tasse ist abgebrochen, nachdem er Weize gebeten hatte ihm die Tasse vom Rucksack abzuklipsen. Nach einer kurzen Notreparatur um Verletzungen und Beschädigungen von anderem Material zu verhindern konnte es weitergehen und wir erreichten kurze Zeit später das Höhenhotel Rote Lache. Die tolle Aussicht dort nutzten wir für eine kurze Pause.

Mit der Gewissheit, dass wir nahezu alle Höhenmeter im Anstieg für den Tag bereits erledigt hatten ging es weiter und so haben wir unser Ziel, die Wegscheidhütte am Westweg, am frühen Abend erreicht. Birgit 1 war nach kurzer Zeit gefunden und auch das erste Feuerholz gesammelt. So konnten wir mit dem gemütlichen Teil des Abends starten. Leider wurde die Ruhe immer wieder von Autos gestört. Aufgrund der Sperrung der Bundesstraße im Murgtal nutzten einige Ortskundige die Wege im Wald als Umleitungsstrecke.

Nachdem das Lagerfeuer ausgebrannt war haben wir uns zum Schlafen in und um die Hütte verteilt. Die Hütte hat einen schönen Schlafboden, der über eine Leiter erreichbar ist, auf dem 4-5 Personen Platz finden können.

Der Morgen startete wie immer erstmal mit Kaffee kochen, um die müden Lebensgeister zu erwecken. Nutella streichzart bei knapp 10 Grad Außentemperatur durfte natürlich aber auch nicht fehlen.
Nach dem Frühstück und anschließendem Zusammenpacken ging es dann weiter auf unserer Tour. Erstes Zwischenziel auf unserem Weg war die Schwarzenbachtalsperre. Die imposante Staumauer wurde sowohl an der Krone als auch am Grundablass für einige Fotoaufnahmen genutzt.

Kurz nachdem wir unsere Wanderung fortgesetzt hatten ist bei Börkl die Schnalle am Hüftgurt kaputt gegangen. Mit Hilfe eines Spanngurtes konnte der Rucksack wieder soweit instand gesetzt werden, dass es weitergehen konnte. Erste leichte Verdachtsmomente machten sich breit.

Nachdem wir bis ins Tal der Raumünzach abgestiegen waren nutzten wir die Gelegenheit in Erbersbronn, um unsere Wasservorräte wieder aufzufüllen. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal der Familie im Forsthaus. Wir folgten der Raumünzach weiter Richtung Murg und nutzten diesen wildromantischen Abschnitt für eine kurze Pause "mitten im Fluss".

Auf dem Höhenweg oberhalb der Murg ging es dann weiter bevor wir bei Kirschbaumwasen auf die andere Seite des Tales wechselten. Leider war der Weg bis Schönmünzach dort vollständig asphaltiert und wurde wegen der Straßensperre auch von einigen Auto- und Motorradfahrern als Umleitung genutzt.

Am frühen Nachmittag haben wir uns in Schönmünzach einen Platz zum Mittagessen gesucht und mit dem Restaurant "Grüner Wald" auch gefunden. Erste Anwandlungen der Teilnehmer die Tour im Tal fortzusetzen bzw. auf die Dienste von Taxi Batsch zurückzugreifen wurden von der Reiseleitung geflissentlich ignoriert. Nach der Stärkung ging es also hinauf zum Huzenbacher See. Der Weg am Ostufer des Sees war stellenweise nicht erkennbar aber nach einer Querfeldeineinlage sind wir wieder auf dem rechten Weg gelandet.

Mittlerweile klagte auch Lego über ein Problem mit seinem Rucksack. Ein verbogenes Gestänge drückte ihm schmerzhaft auf die Schulter. An Zufälle war nun kaum noch zu denken.

Am Abend war die Ross-Hütte erreicht und auch wenn die Anstrengungen des Tages allen im Gesicht stand war Birgit 2 schnell gefunden. Aufgrund des Bodens in der Ross-Hütte haben wir uns noch entschieden weiter bis zum Dobelbacher Rastplatz zu laufen, um dort unser Nachtlager aufzuschlagen. Die Hütte ist zwar deutlich offener und liegt auch näher am Ort, kann aber mit einem gepflasterten Boden und Sitzgelegenheiten im Außenbereich aufwarten.

Am Sonntag hatten wir gerade mit den üblichen Ritualen begonnen, als wir von Besuch überrascht wurden. Ogers Mutter, Schwester und Sohn hatten auf ihrem Weg nach Baiersbronn einen kleinen Zwischenstopp eingefügt und die Gruppe mit Russischem Zupfkuchen und Plätzchen versorgt. Danke, denn so konnte das Frühstück etwas üppiger als üblich ausfallen. Nachdem das Frühstück beendet war, wurden wie immer die Sachen gepackt. Dabei musste Oger feststellen, dass sich der Schaumstoff in einem der Rückenpolster komplett aufgelöst hatte. An Zufälle war nun nicht mehr zu denken.

Die Location wurde noch genutzt um die Introszene für das Video zu drehen. Der Regisseur hat einen 360° Effekt im Stile von Matrix im Sinn. Also mussten alle verfügbaren Videoaufnahmegeräte entsprechend ausgerichtet werden. Nachdem die Szene im Kasten war hat der Regisseur mit Erschrecken festgestellt, dass bei einer seiner Kameras nach wenigen Sekunden der Akku leer war. Wir sind aber trotzdem auf das Ergebnis gespannt.
Nachdem alles Material wieder verstaut und das üblich Gruppen-Hütten-Foto erstellt war konnten wir dann auch die Schlussetappe starten.

Weiter ging es entlang des Murgtals soweit möglich auf Waldwegen. Um nicht wieder große Strecken auf Asphalt laufen zu müssen entschieden wir uns einen nicht gekennzeichneten Weg zu wählen, der uns dann kurz vor Röt mitten durch mehrere Pferdekoppeln führte. Zum Glück ohne Schaden für Mensch und Tier.

In Röt haben wir dann die Talseite gewechselt und nach einem knackigen Anstieg ging es weiter über Heselbach, wo wir eine kurze Pause beim Platz an der Kirche eingelegt haben, bis nach Klosterreichenbach.

Zum Tourabschluss haben wir dort den Landgasthof Schützen aufgesucht. Nach der Stärkung nutzten wir den nahe am Bahnhof gelegenen Kurpark zur Erholung. Die geschundenen Füße konnten wir dort einer kurzen Kneippkur unterziehen.

In Karlsruhe angekommen gönnte sich ein Teil der Gruppe dann erstmal ein Eis. Melzer wurde verabschiedet, da er seinen Weg unabhängig von den anderen fortsetzte. Der Rest machte sich auf den Weg nach Hockenheim bzw. Schwetzingen um dann den Rest des Weges nach Hockenheim und Reilingen bzw. Ketsch zu Fuß zu bewältigen.

Ohne weitere Indizien oder Beweise können wir den "Material-Saboteur" leider nicht überführen. Wir werden unseren Hauptverdächtigen aber auf jeden Fall im Auge behalten. Keiner in der Gruppe – mit einer Ausnahme – kann sich vorstellen, dass es etwas mit dem Alter des Materials zu tun hat. Die Sachen sind doch gerade mal knapp 20 Jahre im Einsatz. ;-)

Die Vorbereitungen für das nächste Jahr sind auf jeden Fall schon am Laufen und wir sehen hoffentlich im nächsten Jahr wieder alle am Start.