Sommerlager 2015
Am Samstag, den 1. August trafen wir Rover und Leiter, insgesamt 13 Personen, uns schon um 6:20 Uhr am Pfarrheim. Die meisten Materialien hatten wir bereits am Tag zuvor gepackt und so war nur noch wenig zu tun. Als dann um kurz vor 7:00 Uhr die Kinder (25) ankamen, sammelten wir alle Ausweise und Pässe ein und beluden den Bus. Die Fahrt nach Landeck, in Österreich, verlief entspannt, wenn auch mit ein wenig Stau. Aufgrund des frühen Aufstehens schliefen jedoch die Meisten im Bus wieder ein. Als wir ankamen erfuhren wir, dass der Bus nicht bis ganz an den Platz fahren konnte und so luden wir ihn ein paar hundert Meter weiter vorne aus und begannen das Material und Gepäck zum Platz zu tragen. Der Platz lag direkt am Inn, war jedoch durch einen Zaun davon abgegrenzt. Er war nicht besonders groß, bestand aus einer schönen Wiese, einem Haus und einem Toilettenhäuschen. Das Haus, welches wir nicht benutzten, gehörte, wie der ganze Platz, den dort ansässigen Pfadfindern. Nachdem wir das Material dort hin befördert hatten, fingen wir an aufzubauen. Dies klappte zu Beginn einwandfrei, bis es auf einmal stark anfing zu regnen. Dennoch gelang es uns alles einigermaßen standfest aufzubauen und so zogen wir uns nach dem Essen auch bald in die Zelte zurück. Die folgenden Tage liefen wie jedes Jahr ab: die Kinder wurden um 8:00 Uhr geweckt und um 8:30 Uhr gab es ein gemeinsames Frühstück. Außerdem wurden wie immer die Dienste eingeteilt. Der Spüldienst, Küchendienst, Kloputzdienst, Wasserholdienst und, die vor allem bei den jüngeren begehrte, Nachtwache. Jeden Tag gibt es bei uns zwei Tagesleiter, welche das Programm für den jeweiligen Tag vorbereiten. So machten wir ein paar Geländespiele und kleine Spiele und bastelten, batikten, machten Pappmachétiere und Freundschaftsbänder. Außerdem hatten wir Workshops zu Knoten und Halstuchknoten und der Bannermast wurde aufgestellt. An einem Tag machten wir einen Ausflug zu einer Klamm, einer Art Wasserfall in einem Berg, dem „Zammer Lochputz“. Wir liefen dort eine halbe Stunde hin und stiegen dann durch die Schluchtenlandschaft. Es war beeindruckend aus welcher Höhe die Wassermassen herabstürzten und so liefen wir einmal quer durch das Gelände. Nachdem wir die Klamm wieder verlassen hatten, machten wir uns wegen der doch sehr hohen Temperaturen auf den Weg ins Schwimmbad. Das kalte Wasser tat allen gut und so verweilten wir hier bis zum frühen Abend und liefen dann zurück zum Zeltplatz. Nach dem Abendessen trafen wir uns jeden Abend gegen 21:00 Uhr am Lagerfeuer, spielten noch einmal kleine Spiele und sangen viele Lieder. Nach und nach gingen die Kinder dann ins Bett. Das ist bei uns nach den Altersstufen geregelt. Die Wölflinge (7-11 Jahre) gehen um 22:00 Uhr ins Bett, die Jungpfadfinder (11-13 Jahre) um 23:00 Uhr und die Pfadfinder (13-16 Jahre) um 24:00 Uhr. Die Rover (ab 16 Jahren) und Leiter sitzen dann meistens noch eine Weile gemeinsam am Lagerfeuer.
An den meisten Tagen hatten wir tatsächlich sehr gutes Wetter mit hohen Temperaturen und so fingen nach dem Frühstück und der täglichen Dosis Sonnencreme stets bald die Wasserschlachten an. Zudem bauten die Jupfi-Jungs, wie bereits im vergangenen Jahr, eine Lagerbaute aus Holz.
Am Mittwoch startete dann einer der wohl beliebtesten Teile des Sommerlagers, der Haik.
Ich machte mich mit 3 anderen Leitern, den Wölflingen und den Jupfis auf den Weg zur Seilbahn. Nach ca. einer Stunde kamen wir dort an und fuhren nach kurzer Wartezeit auf 2212 Höhenmeter. Von dort oben hatte man eine fabelhafte Aussicht. Als Wanderweg hatten wir den Weg runter vom Berg geplant bis in ein kleines Dorf. Der Weg war steiler als gedacht, doch alle Kinder liefen stramm mit und so kamen wir gut voran. Als wir beschlossen langsam einen Schlafplatz für die Nacht zu suchen, stellte sich heraus, dass wir an dem eigentlich gesuchten Dorf bereits vorbei waren. Also fragte wir an unserm derzeitigem Standpunkt bei verschiedenen Bauernhöfen, die jedoch aufgrund der Heuernte alle keinen Platz hatten. Nach vielem Fragen und Telefonieren landeten wir schließlich im Gemeindeschwimmbad in Fließ. Dort hatten wir ein Dach über dem Kopf und eine Toilette. Bald nach dem Essen gingen dann alle schlafen. Am nächsten Morgen machten wir uns mit ein wenig Muskelkater auf den Heimweg, welcher durch ein paar Abkürzungen nun nicht mehr weit war. Eine letzte große Pause machten wir im Zentrum von Landeck, wo die Kinder einkaufen gehen konnten und kehrten dann auf den Zeltplatz zurück.
Die Gruppe der Pfadfinder startete am selben Tag, hatte jedoch einen deutlich anstrengenderen Weg vor sich. Sie liefen nicht nur vom Berg herunter, sondern auch hinauf bis auf ca. 1750 Höhenmeter. Nach einem sehr langen und anstrengendem Tag landeten sie, ebenfalls nach längerer Suche, in einem Pfarrheim in Fiss. Am nächsten Morgen liefen sie zu einem nahe gelegenen Badesee, verbrachten dort den Tag und die Nacht. Am dritten Tag machten sie sich auf den Heimweg, was für diese Gruppe noch einmal einen ganzen Tagesmarsch bedeutete. Völlig erschöpft, aber stolz trafen auch sie abends wieder am Zeltplatz ein.
Auch die Rover hatten seit Jahren mal wieder einen wirklichen großen Haik geplant. Sie gingen erst Donnerstags früh morgens los und liefen dann jedoch auf ganze 2700 Höhenmeter, was sich geradezu als Bergsteigtour herausstellte. Die Strecke zahlte sich jedoch durch den Ausblick, Tiere und den sportlichen Erfolg aus. Nachdem sie in einer Hütte eingekehrt waren verbrachten die Rover die Nacht im Freien, sodass sie am nächsten Morgen vom Sonnenaufgang geweckt wurden. Den zweiten Tag verbrachten sie ebenfalls komplett mit Laufen und stießen spät am Abend wieder zu uns.
Die Tage nach dem Haik verliefen deutlich ruhiger als die vorangegangenen. Immer wieder wurden kleine Spiele gespielt, aber es gab auch sehr viel Freizeit, die die Meisten zum Entspannen, Basteln oder in die Stadt gehen nutzten.
In der Nacht von Freitag auf Samstag gab es gegen 4:00 Uhr dann tatsächlich einen Überfall. Zwei unserer Leiter, die nicht im SoLa dabei waren, „entführten“ zwei Pfadis aus der Nachtwache, hängten überall Leuchtbändchen und mit Süßigkeiten gefüllte Schutzanzüge auf. Nachdem alle geweckt wurden, machten wir uns auf die Suche. Nach einer langen Zeit fanden wir die zwei dann endlich und brachten sie zu unserem Zeltplatz. Gegen 5:00 Uhr gingen alle wieder schlafen.
Gegen Ende hatten wir noch einen Tag, an dem jede Stufe etwas kochen sollte. Die Jupfis machten als Vorspeise Bruscetta, die Pfadis als Hauptspeise Couscous mit Gemüse und die Wölflinge als Nachspeise Joghurt mit Obst. Alles klappte und das Essen schmeckte, wie immer, sehr gut.
Wie jedes Jahr gab es auch einen bunten Abend, an dem jedes Zelt etwas Kleines vorbereiten sollte und natürlich wurden auch die Urkunden mit den Lagernamen vorbereitet.
Die Wöflingsjungs spielten ein Spiel namens „Psychose“ mit uns, die Wölflings-, Jupfimädchen hatten sich das Spiel „Schreimauer“ ausgedacht, die Jupfijungs machten aus „Schlag den Raab“ „Schlag den Knobloch“, die Pfadijungs ließen 5 Pärchen „Mein Mann kann“ spielen und die Pfadimädchen hatten „Herzblatt“ vorbereitet. Es war ein sehr lustiger Abend, den die Rover vorerst mit der „Mr. & Mrs. Landeck – Wahl“ abschlossen. Im weiteren Verlauf des Abends wurden die Urkunden verteilt, die mit den Spitzamen wie immer für Erheiterung sorgten. Außerdem gab es dieses Jahr sechs Versprechen, vier Leiter und zwei Rover legten diese in der Versprechensfeier am Lagerfeuer ab.
Am nächsten Tag begannen wir bereits mit dem Abbau und ließen den Abend ruhig ausklingen, da wir am nächsten Tag früh aufstehen mussten. Am Abreisetag bauten wir dann die letzten Zelte ab, packten unsere Sachen, räumten auf und putzten noch einmal das Bad. Netter Weise wurde uns ein Schlepper zur Verfügung gestellt, der unser Material zum Bus beförderte und so waren wir um 12:00 Uhr startklar. Die Fahrt nach Hause ging etwas schneller als die Hinfahrt. Dennoch kamen wir ziemlich kaputt in Ketsch am Pfarrheim wieder an. Die Eltern warteten bereits und halfen noch beim Entladen, bevor alle nach 12 Tagen wieder zurück nach Hause gingen.
Insgesamt war es wieder einmal ein sehr schönes, gelungenes Lager mit einer tollen Gemeinschaft.
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