Am 27. September war es endlich soweit. Melzer und Murphy mussten leider aus gesundheitlichen Gründen absagen. So trafen sich Börkl, Kaschde, Lego, Oger und Weize zum gemeinsamen Start am Bahnhof in Hockenheim.
Unsere Tour wäre noch fast daran gescheitert, dass der Fahrkartenautomat keine Fahrkarten gegen Bargeld rausrücken wollte. Zum Glück gab es am Bahnhof aber noch einen zweiten Automaten, der unsere Scheine akzeptierte.
Mit dem Zug ging es über Mannheim nach Neustadt an der Weinstraße. In der Bahn wurden wir von lyrischen Ereignissen eines Mitreisenden beglückt. Leider können wir diese hier nicht wiedergeben.
Nachdem wir in Neustadt angekommen waren, ging es endlich richtig los. Da die ersten Höhenmeter nicht lange auf sich warten ließen setzte auch schon bald das übliche Gemaule über die Streckenwahl ein.
Nachdem der erste Aufstieg bewältigt war kümmerten wir uns darum den Travel Bug zum 30-jährigen Jubiläum des Stammes auf die Reise zu schicken. Weiter ging es vorbei am Hambacher Schloß zur Schutzhütte auf dem Sommerberg, wo wir unser Nachtlager aufschlagen wollten.
Leider fanden wir eine total verdreckte Hütte vor. Zum Glück hatte Börkl einen Handfeger eingepackt. Dafür war er zu Beginn der Tour noch stark belächelt worden, aber nun waren alle froh dieses nützliche Utensil zur Reinigung der Hütte dabei zu haben. Der Dreck in der Hütte füllte am Ende einen guten halben Müllsack.
Im Anschluss an die Hüttensäuberungsaktion machten wir uns an die Zubereitung des Abendessens. In diesem Jahr unterstützt von einem Kelly Kettle. Also erstmal ab in die Umgebung der Hütte ein paar kleine Zweige und Zapfen sammeln. Ein paar Minuten später hatten wir dann heißes Wasser für die Zubereitung von Tee und Suppe. Auf jeden Fall eine geniale Erfindung.
Die Nacht war eigentlich ereignislos auch wenn einige aufgrund des Fehlens von Murphy etwas unruhiger geschlafen haben.
Am nächsten Morgen ging es weiter – dank des Vorsatzes die Welt etwas besser zu verlassen als wir sie vorgefunden haben – bepackt mit einem Sack voll Müll. Im munteren Wechsel haben wir diesen einige Kilometer weit getragen, bis wir einen „Abnehmer“ gefunden hatten.
Kurze Zeit später erreichten wir die Totenkopfhütte wo wir erstmal ein paar Flammkuchen als zweites Frühstück einwarfen.
Frisch gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg. An einer der folgenden Weggabelungen sind wir falsch abgebogen. Dies bedeutet zwar nur einen kurzen Umweg von wenigen hundert Metern, was aber keinen Einfluss auf das Gemaule hatte. Bei einem Mitglied der Gruppe führte dies sogar zu einem vorrübergehenden Totalverlust des Orientierungssinns und er wäre beinahe den Weg wieder zurück gelaufen.
Am Forsthaus Heldenstein nahmen wir zum Mittagessen eine traditionelle Erbsensuppe ein. Nachdem Lego seinen Nacken mit Tigerbalm bearbeitet hatte mussten wir aber zügig das Weite suchen, bevor die anderen Gäste die Quelle der Geruchsbelästigung ausgemacht hatten.
Am Waldhaus Drei Buchen ließen wir uns nieder, um ein paar soziologische Studien durchzuführen. Es ist schon interessant welche Leute sich im Pfälzer Wald im Umkreis von 250 Metern um die Parkplätze bewegen.
Da es nicht mehr weit bis zu unserem nächsten geplanten Nachtlager war, ließen wir noch etwas Zeit bei Kaffee, Kuchen und Skat verstreichen. Leider mussten wir bei unserer Ankunft an der Hütte am Dreimärker feststellen, dass diese etwas zu klein für uns war und auch nicht gerade durch Sauberkeit glänzte. Wir sind daher weitergezogen.
An der Landauer Hütte war die Besatzung des Wochenendes gerade am Aufbrechen und wir nutzten die Gelegenheit. Unserer Bitte die Nacht an der Hütte verbringen zu dürfen wurde zugestimmt und so hatten wir wohl die luxuriöste Übernachtung der letzten Jahre. Windgeschützte Lage und eine große Sitzgruppe waren wie geschaffen für die Übernachtung. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an das PWV-Team der Landauer Hütte.
Am Sonntag wurde die Tour ihrem Namen dann wahrlich gerecht. Nach dem Aufstieg zum Orensfelsen gab es an diesem Tag nur noch negative Höhenmeter zu bewältigen. Lediglich der starke Wind trübte ein wenig die Stimmung und führte bei einigen Teilnehmern zu einer gewissen Unentschlossenheit ob man nun besser mit oder ohne Jacke wandert.
Am NFH Kiesbuckel konnten wir die Jacken erstmal getrost ablegen. Die Hüttenbesatzung hatte den Kachelofen im Gastraum ordentlich eingeheizt. Dem Geschmack der Hausmacher hat es nicht geschadet, aber beim Verlassen der Hütte musste der Temperatursturz erstmal verarbeitet werden.
Auf dem Abstieg nach Albersweiler sind wir auf den dortigen Grillplatz getroffen. Sicherlich nicht der kleinste seiner Art und gut geeignet um schöne Feste zu feiern.
Vom Bahnhof in Albersweiler ging es mit dem Zug über Landau, Neustadt und Mannheim zurück nach Hockenheim. Es wird sicherlich nicht die letzte GeTIRWa gewesen sein.